Klarer SKV-Sieg nach Stotter-Start
„Spitzmäuse“ bauen mit ihrem siebten Saisonsieg ihre Spitzenposition aus
Männer 1
Unterensinger verlieren erstmals in dieser Saison in eigener Halle
16.12.2019 05:30, VON HEINZ ULRICH SCHMID
Der Deizisauer Steffen Rost kann mit seinem SKV Unterensingen nicht gegen seinen früheren Verein gewinnen. Schon in der letzten Saison gab es zwei Siege für den TSV, und auch in diesem Spieljahr erwiesen sich die Deizisauer als das überlegene Team. Sie entführten mit einem deutlichen 36:31-Sieg beide Punkte aus der bisher uneinnehmbaren Bettwiesenhalle.
In der gut gefüllten Bettwiesenhalle herrschte Derbystimmung. Und die Gäste machten von Anfang an klar, dass sie die enttäuschende Heimniederlage vor einer Woche gegen die HSG Fridingen/Mühlheim wieder gut machen wollten. Der TSV, der von einer großen Anhängerschar begleitet wurde, übernahm sofort das Kommando und legte zunächst jeweils ein Tor vor, aber die Hausherren glichen bis zum 3:3 in der elften Minute stets postwendend aus.
Nur drei Minuten später aber lag der SKV mit 3:6 hinten und konnte sich bei seinem Torhüter Marc-André Kilgus bedanken, dass er nicht noch mehr im Hintertreffen lag. Der Keeper hatte schon einige schöne Paraden gezeigt und dabei auch zwei Strafwürfe entschärft. Doch die „Spitzmäuse“ blieben dran, konnten sogar spielerische Glanzpunkte setzen, wie beim 5:6 durch Tim Paßmann nach Rückhandanspiel von Tobias Klenner oder beim 6:7-Anschlusstreffer durch Lukas Keppeler nach schönem Anspiel von Florian Grauer. Beim 10:10 durch Jannik Buck war dann sogar wieder der Ausgleich geschafft.
Es folgten Minuten, die Trainer Rost nach dem Abpfiff als ersten Knackpunkt für die spätere Niederlage ausmachte: der SKV konnte in drei Angriffen in Folge die Möglichkeit für eine erste Führung trotz Überzahlspiel nicht nutzen, lag im Gegenteil beim 10:12 wieder im Rückstand. Nach dem erneuten Anschluss durch Max Schlau traf Deizisaus Rechtsaußen Moritz Friedel, den die SKV-Defensive nie in den Griff bekam, mit seinem fünften Treffer zum 11:13.
Dass beim Seitenwechsel aber doch noch Hoffnung auf den nächsten Heimsieg der Gastgeber bestand, lag zum einen an Torwart Kilgus, der eine super erste Halbzeit bestritt, und schließlich an Johannes Hablizel, der mit einem tollen Unterarmwurf mit der Halbzeitsirene das 12:13 erzielte.
Bis zum 14:15 hielten die Unterensinger den Anschluss, bevor die laut Rost zweite Knackpunkt-Phase die Vorentscheidung brachte. Erneut agierte seine Truppe in Überzahl ganz schwach. Obwohl zuerst Yannik Taxis, dann Manuel Bürk eine Zeitstrafe kassierten und der TSV Deizisau vier Minuten mit einem Mann weniger spielen musste, baute er seinen Vorsprung in Unterzahl auf 18:14 aus. Steffen Rost versuchte mit einer Auszeit die Reißleine zu ziehen, aber diese blieb ohne Früchte.
Die Gäste hielten jetzt bis zum Schlusspfiff durchgehend einen Drei- bis Fünf-Tore-Vorsprung. Zu verdanken hatten sie dies auch ihrem Torwart Alin Ilii, der im zweiten Durchgang das Torhüterduell gegen seine Unterensinger Konkurrenten Kilgus und später Marc Vogel für sich entschied. Und dann drehte Alexander Seibold, den die SKV-Abwehr in der ersten Halbzeit noch im Griff hatte, immer mehr auf und führte seine Farben letztendlich zu einem ungefährdeten 36:31-Sieg.
„Mit 23 Gegentoren in einer Halbzeit kann man kein Spiel gewinnen“, war Rost über die Vorstellung seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit enttäuscht. Sein Deizisauer Kollege Olaf Steinke, der den TSV nach dieser Saison verlassen wird, war schon optimistisch in den zweiten Durchgang gegangen: „Wir waren über 60 Minuten die bessere Mannschaft“, meinte er und fügte an: „In der ersten Halbzeit sind wir nur zu oft an unserer mangelnden Chancenverwertung und an Torwart Kilgus gescheitert“. Mit diesem Sieg ist der gebürtige Kölner seinem Ziel, den TSV Deizisau in die eingleisige Württembergliga zu führen, einen großen Schritt näher gekommen.
Der SKV wiederum ist auf seinem Weg zum genau gleichen Ziel zurückgeworfen worden. „Wir haben in der Rückrunde die Top-Drei der Liga zuhause – da kann man nicht davon ausgehen, dass wir alle Heimspiele gewinnen“, stellte Rost fest. Umso wichtiger wird es also sein, dass in der Rückserie endlich der eine oder andere Auswärtssieg gelingt.
SKV Unterensingen: Kilgus , Vogel; Klenner (6/4), Grauer, Hihn (1), Paßmann, (1), Brändle (7), Keppeler (1), Buck (2), Pracht (3), Hablizel (4), Schlau (5), Kenner (1), Maier.
TSV Deizisau: Ilii, Spiller; Friedel (10), Kühl (1), Seibold (6), Killat (5), Bürk (2), Taxis (3), Baumann (5), Rapp, Lohmann (4), Liebing, Rauch.
Schiedsrichter: Leykauf/König (TSV Biberach/TV Flein).
Zuschauer: 380.
Zeitstrafen: Grauer (2), Brändle – Bürk (2), Killat, Friedel, Taxis.
Siebenmeter: 4/4 – 2/0 (Kilgus hält gegen Killat und Taxis)
Foto: Urtel
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