Wolfschlugen und Unterensingen kämpfen nur noch um die Württembergliga-Tickets

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Wolfschlugen und Unterensingen kämpfen nur noch um die Württembergliga-Tickets

Wegen der Heininger Dominanz bleibt dem TSV Wolfschlugen und dem SKV Unterensingen lediglich der Kampf um die Württembergliga-Tickets übrig.

09.01.2020 05:30, VON REIMUND ELBE

Der Weg in die Eingleisigkeit führt nicht durch eine Einbahnstraße. So viel scheint nach Absolvierung von 50 Prozent Saisonstrecke für den TSV Wolfschlugen und den SKV Unterensingen klar. Der Hauptjob, die Qualifikation für die Württembergliga neuen Zuschnitts, dürfte anspruchsvoll bleiben.

Abstand vom Geschehen gewinnen – so heißt die Devise für die beiden Teams aus der Nürtinger Ecke nach einer Vorrunde, welche weniger häufig als gewünscht zu überschwänglichen Gefühlen führte. „Wir waren alle froh, dass die Pause kam“, betont beispielsweise TSVW-Trainer Veit Wager. Der Wolfschlugener Coach hat mit seinem Unterensinger Kollegen nach Abschluss der Vorrunde eins gemeinsam: So richtig zufrieden wirken beide nicht. „Ich bin nicht komplett enttäuscht“, formuliert es Steffen Rost vorsichtig, denn noch sei der SKV tabellarisch im Soll. Kummer bereitet ihm freilich der jüngste Trend kurz vor Weihnachten. Nur zwei Zähler aus vier Spielen spülten die Handballer aus der Neckartalgemeinde aus einer komfortablen Tabellensituation vom vierten auf den sechsten Platz hinunter. Das „kleine Polster“, das der SKV laut Trainer aufwies, sei nun fast weg.

Das aktuelle Polster bietet in der Tat nur noch wenig Komfort. Ein Zahlenvergleich genügt. 15:13 Punkte bedeuten eine nur um einen Zähler bessere Zwischenbilanz als jene des Tabellenachten MTG Wangen. Und Tabellenplatz acht in der Schlussabrechnung? Dürfte wahrscheinlich die Nicht-Qualifikation für die eingleisige Württembergliga zur Folge haben. Rost stellt sich dementsprechend auf ein Hauen und Stechen in der am zweiten Januar-Wochenende beginnenden Rückrunde ein. „Im März und April werden dann die Vorentscheidungen fallen“, mutmaßt der Unterensinger Cheftrainer.

In den letzten (trainingsfreien) Tagen des Jahres 2019 stand beim SKV neben Regeneration und persönlichem Fitness-Programm auch eine kontrollierte Kalorienzufuhr im Fokus. Körperliche Leistungsfähigkeit könnte nämlich den wichtigsten Grundbaustein für ein erfolgreiches Saisonfinale liefern. „Zumal wir uns in der Rückrunde nicht mehr allzu viel erlauben dürfen“, wie Steffen Rost mit Blick auf die enge Situation im Kampf um die wertvollen Plätze zwei bis sechs betont. Dass zuletzt, trotz eines nahezu vollständigen Kaders, die Punkte mehrheitlich beim Gegner landeten, tue zudem weh. Schmerzlindernd sollen die aktuellen Schontage auch für die angeschlagenen Florian Brändle (Hand) und Jannik Buck (Schulter) wirken.

Mit zwölf Feldspielern und zwei Torhütern planen die Unterensinger in der Rückrunde, Neuverpflichtungen sind laut Trainer nicht vorgesehen. „Neun unserer derzeitigen Spieler kommen aus der Jugend und haben damit eine enge Beziehung zum Verein“, verdeutlicht Rost. Das Lokalkolorit im Kader soll auf dem Weg in die eingleisige Liga unterstützend wirken.

Den ersten Auftritt 2020 hat der SKV am 11. Januar bei der SG Hegensberg/Liebersbronn. Ein Gegner, der mit 9:19 Punkten zu jener Gruppe in der unteren Tabellenhälfte gehört, die noch Minimalchancen auf die Qualifikation hat.

Rückraumstratege Marcel Planitz meldet sich zur Rückrunde zurück.

Beim Nachbarn TSV Wolfschlugen endete die Vorrunde zwar mit einer überschaubaren Leistung bei der HSG Fridingen/Mühlheim (23:23), doch ebenso mit einer positiven Nachricht. Dem Vernehmen nach kann Rückraumstratege Marcel Planitz zum Rückrundenauftakt wieder eingreifen. Letztmalig am 19. Oktober im Spiel gegen die HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf (36:26) eingesetzt, scheint die hartnäckige Schulterverletzung nun ausgeheilt.

Die Zeit ist auch für Torjäger Marcel Rieger ein immens wichtiger Faktor. Wochenlang von muskulären Problemen geplagt und genervt, spielt die Weihnachtspause eine ganz besonders wichtige Rolle in der Regeneration. Ohne Rieger scheinen die „Hexenbanner“ deutlich unterhalb des Maximums zu agieren, wie das mühsame Remis im letzten Vorrundenmatch offenbarte.

Veit Wager setzt bei seiner Saison-Zwischenbilanz nicht gerade zu Freudensprüngen an. „Ich hatte mehr erwartet“, sagt der Coach trocken zu den 20:8 Zählern und Tabellenplatz drei, ohne lange um den heißen Brei herumzureden. Dass die „Hexenbanner“ trotzdem magische Momente fabrizierten, zeigten die Partien just gegen Dominator Heiningen wie auch gegen den Liga-Zweiten SG Lauterstein. Dem Spitzenreiter TSV Heiningen heizten die Wolfschlugener immerhin 40 Minuten lang ein, ehe die personell ausgedünnten Gastgeber mit 27:31 kapitulieren mussten. 13 Tage zuvor hatte das Wager-Team gegen Lauterstein (32:24) ebenso ein Glanzstück abgeliefert. „Verletzungsfrei bleiben“, lautet neben der Qualifikation für die eingleisige Württembergliga der weitere Wunsch Wagers für die Restrunde, die für ihn und seine Truppe am Samstag (20 Uhr) bei der MTG Wangen beginnt.

„Unfassbar stolz“ Heiningens Trainer Mike Wolz.

Für den TSV Heiningen rückt nach 28:0 Punkten der Oberliga-Aufstieg näher. „Das bis hierhin Erreichte macht mich unfassbar stolz, ist der Verdienst dieser tollen Mannschaft“, schwärmt TSVH-Cheftrainer Mike Wolz. Ungeschlagen durch die Hinrunde zu kommen, hätte er nicht möglich gehalten. „Aber wir wissen, dass die Rückrunde mindestens genauso schwer wird, dementsprechend werden wir uns vorbereiten“, bremst der Coach verbal ein. „Dass Heiningen eine herausragende Runde spielt und die besseren Leistungen bringt, erkennen wir an“ – dieser Satz von Wolfschlugens Trainer Veit Wager zur aktuellen Lage an der Ligaspitze klingt fasst schon wie eine vorgezogene Gratulation zur Meisterschaft in den Kreis Göppingen.

Foto: Just

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