Klarer SKV-Sieg nach Stotter-Start
„Spitzmäuse“ bauen mit ihrem siebten Saisonsieg ihre Spitzenposition aus
Männer 1
Keine Chance der Rumpftruppe ohne Harz
Von Heinz Ulrich Schmid
Am Ende tanzten die Gastgeber auf dem Parkett im Kreis und sangen „Derbysieger, Derbysieger“. Dabei schienen die Handballer des VfL Kirchheim noch vor wenigen Wochen am Boden. Seitdem aber Trainer Dominik Merkle, der zur nächsten Saison zum TB Neuffen wechseln wird, als Spielertrainer agiert und auf dem Feld die Fäden zieht, geht es bei den Teckstädtern aufwärts. Gegen den SKV Unterensingen feierten sie ihren dritten Sieg inerhalb von vier Wochen. Da die Konkurrenz aus dem Tabellenkeller, der HV RW Laupheim sowie die SG Lauterstein II, am Samstag ihre Spiele hoch verlor, war der Sieg gegen den SKV Unterensingen besonders wertvoll, war ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt. Dabei war es für die Gäste in der harzfreien Walter-Jacob-Halle gut losgegangen. Torhüter Toni Lutter knüpfte nahtlos an seine Paraden in der letzten Woche gegen den TV Steinheim an, hielt einen feien Ball, und Max Schlau brachte seine Farben nach schönem Anspiel von Mike Pracht im Gegenzug mit 1:0 in Führung. Dass das Ganze womöglich keinen guten Ausgang nehmen würde, deutete sich erstmals nach knapp zehn Minuten an. Nachdem Oliver Hihn mit gebrochenem Finger sowieso nur als Betreuer auf der Bank Platz genommen hatte, sowie die langzeitverletzten Johannes Hablizel und Silvan Kenner unter den Gästefans auf der Tribüne saßen, fiel mit Jannik Buck ein weiterer Rückramspieler aus. Gerade hatte er sein zweites Tor zur 6:5-“Spitzmäuse“-Führung erzielt, da musste er passen. Er hatte sich bei dem akuten Personalmangel zur Verfügung stellen wollen, hatte aber seine Krankheit noch nicht überwunden, und es ging einfach nicht mehr. Trotzdem aber lagen seine Mitspieler nach einer Vietelstunde mit 11:9 vorne. „Und da haben wir es verpasst, weiter wegzuziehen – das müssen wir uns vorwerfen lassen“, meinte SKV-Coach Michael Schwöbel nach der Partie. Wer weiß, ob die Kirchheimer einen höheren Rückstand verkraftet hätten und zurückgekommen wären, fragte sich der Trainer. So kam es anders: die Gastgeber machten in den letzten vier Spielminuten des ersten Durchgangs aus einem 15:15 eine 19:15-Halbzeitführung.
Dieser torreichen ersten Halbzeit folgten nach dem Seitenwechsel 20 ganz torarme Minuten, die für sich gerechnet mit 6:5 an die Kirchheimer gingen. Dabei hatten die Unterensinger sogar eine doppelte Überzahl nicht nutzen können, in dieser Zeit sogar ein Strafwurf-Tor durch Julian Mikolaj kassiert. „Wir haben uns in der zweiten Halbzeit zu viele Würfe aus dem Rückraum genommen“, hatte nicht nur Trainer Schwöbel beobachtet. Dieses Mittel erwies sich mit dem harzfreien Ball nicht gerade als probates Mittel. So gingen auch mehrere Bälle über den Kirchheimer Kasten oder wurden zur leichten Beute von Torhüter Sebastian Lorenz. Als dann die Hausherren ihren Vorsprung weiter ausbauten, „verliert man einfach den Glauben“, so Schwöbel, der seinen Schützlingen keinerlei Vorwürfe machen wollte. Nach den überraschenden Punktgewinnen in Reichenbach und gegen Steinheim konnte wohl kein dritter Kraftakt in Serie folgen. „Jede Woche kann man nicht mit rotem Akku spielen“, hatte der „Spitzmäuse“-Trainer Verständnis für die schwache zweite Halbzeit. Jetzt kann er nur hoffen, dass bis zum folgenden Heimspiel, dann ausgerechnet gegen Tabellenführer MTG Wangen, der Akku bei den einsatzbereiten Spielern wieder voll ist und wieder grün leuchtet.
VfL Kirchheim – SKV Unterensingen 32:23
VfL Kirchheim: Lorenz (1), Kruschina; Rauner, Merkle (3), Burkhardt, Weber (5), Gotthardy, Mikolaj (6/5), Lippkau, Schwarzbauer (5), Engelking, Sadowski (2), Real (6), Rudolph (4).
SKV Unterensingen: Lutter, Kilgus; Schlichter, Pracht (7/3), Buck (2), Paßmann (1), Schlau (6), Brändle (1), Kostenbader (2), Reinold (4), Lieb, Glöckler, Brunngräber, Hackius (n. e.).
Schiedsrichter: Sauer / Ströh (HSG Rietheim-Weilheim / TV Weingarten)
Zuschauer: 200
Rote Karte: Rudolph (VfL, 60., 3. Zeitstrafe)
Zeitstrafen: Merkle, Burkhardt – Schlichter (2), Brändle (2), Kostenbader (2), Paßmann, Schlau
Siebenmeter: 6/5 (Lutter hält gegen Mikolaj – 5/3 (Pracht einmal über das Tor, einmal daneben)
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