Klarer SKV-Sieg nach Stotter-Start
„Spitzmäuse“ bauen mit ihrem siebten Saisonsieg ihre Spitzenposition aus
Männer 1
Manuel Tremmels schwere Verletzung überschattet den späten SKV-Sieg
1:1 stand das Vereinsderby SKV Unterensingen gegen TSV Köngen nach den beiden Vorspielen: zuerst gewannen die Männer 3 des TSV in der Kreisliga D mit 28:26 gegen Unterensingens Dritte, dann gelang dem SKV durch die Bezirksliga-Frauen die Revanche durch ein knappes 25:24 gegen Köngens Württemberliga-Reserve. Die Entscheidung am Derby-Tag musste also das Duell der Verbandsliga-Teams im Hauptspiel am Samstagabend bringen. Zwischenzeitlich hatten sich die Tribünen in der Bettwiesenhalle gefüllt, und mittendrin im Köngener Block zwei Gäste aus der Handball-Bundesliga: Nicolai Theilinger, seit dieser Saison aktiv beim TBV Lemgo, mit den vorangegangenen Stationen unter anderem in Hamburg und bei Frisch Auf Göppingen und in der Jugend des TSV Köngen groß geworden, hatte seinen Kumpel Tim Freihöfer, Linksaußen bei Füchse Berlin und Jugend- Europameister und Weltmeister 2021, der bei der SG Ober-/Unterhausen seine Karriere startete, mitgebracht. Die beiden sahen wie circa 600 Handballfans aus Unterensingen in Köngen, wie die Gäste lange drauf und dran waren, ihren beiden Erfolgen aus der Vorsaison den dritten Derbyerfolg in Serie folgen zu lassen. Auch dank eines überragenden Torwarts Lucas Novak lagen die Gäste meist mit einem, zwei Toren vorne; sie verpassten es dann Mitte der ersten Halbzeit erstmals, sich etwas abzusetzen, als die Hausherren ausgerechnet in doppelter Unterzahl durch Mike Pracht zum 8:8 ausglichen, danach durch Florian Brändle sogar selbst mit 9:8 in Führung gingen. Mit drei Toren von David Gramer, zwei Treffern von Manuel Tremmel und einem Tempogegenstoß durch Sem Schade drehte der TSV das Spiel wieder, lag nach 21 Minuten mit 14:11 und drei Toren vorne. Zwei weitere tolle Novak-Paraden gaben ein zweites Mal Gelegenheit, den Vorsprung auszubauen, aber leichtsinnige Ballverluste im Angriff verhinderten dies. Erneut Pracht und Brändle brachten den SKV wieder heran, Jakob Guhl gelang der Ausgleich zum 15:15. Die nochmalige Köngener Führung durch Frieder Gänzle glich Sebastian Kostenbader mit der Halbzeitsirene zim 16:16-Pausenstand aus. Nicolai Theilinger, desssen Herz noch für den TSV schlägt, bedauerte „dass Köngen sein Torwart-Plus wegen zuviel eigener Fehler nicht ausgenutzt hatte. „Köngen hätte zur Halbzeit mit vier oder fünf Toren vorne liegen können“, meinte er nach der Partie.
So ging es mt einem Unentschieden in den zweiten Durchgang, in dem wieder die Gäste das Kommando übernahmen. Nach 44 Minuten führten sie mit 25:21. Der ins Tor gewechselte Samulel Klotz (Marvin Heinz, der sich selbst ausgewechselt hatte, nach dem Spiel selbstkritisch: „Das war heute meine beste Entscheidung.“) hatte einen Strafwurf pariert und Tremmel im Nachwurf doch getroffen. Das Momentum schien auf Seiten der Gäste, aber genau jetzt sollte die Wende zugunsten der „Spitzmäuse“ beginnen. Brändle (2) und Max Schlau trafen zum 24:25, Klotz parierte auf der anderen Seite zweimal und jetzt kam so richtig Derby-Atmosphäre auf. Und plötzlich war Stille in der Halle: Manuel Tremmel war im Angriff zu Boden gegangen, hatte laut aufgeschrien. Seine Kniescheibe war rausgesprungen, und er hatte sie selbst wieder reingedrückt. Aber es war offensichtlich mehr passiert. Während auf den sofort herbeigerufenen Krankenwagen gewartet wurde, leistete SKV-Physiotherapeutin Ines Friedrich erste Hilfe. Unter dem Applaus von Mitspielern, Gegenspielern, 600 Zuschauern und den Unparteiischen wurde Tremmel aus der Halle transportiert. „Ein Handballspiel ist halt nicht nur das Ergebnis am Ende“, meinte Köngens Trainer Dominic Fischer. Doch nach einer 20-minütigen Pause ging es dann schließlich weiter. Scheinbar unbeeindruckt traf Florian Touet zunächst noch zum 26:24, dann nahm immer mehr Sandro Münch die Fäden in die Hand, glänzte mit Anspielen und eigenen Toren. Beim 31:27 durch Lorenz Kenner in der 57. Minute war die Entscheidung zugunsten Unterensingens gefallen. „Bis zur 40. Minute hatte der SKV keinen Zugriff auf uns, wir wussten sowohl gegen die 6:0- als auch die 5:1-Deckung immer eine Lösung“, war Eisele über weite Sterecken zufrieden. „Köngen war über 45 Minuten die bessere Mannschaft“, räumte auch SKV-Coach Michael Schwöbel ein, ergänzte aber: „Ich hatte trotzdem das Gefühl, das wir das noch drehen können.“ Und das gelang seiner Mannschaft am Ende auch, möglichweise auch wegen der breiter besetzten Bank. Die Gedanken der beiden Trainer aber waren bei Manuel Tremmel, dem beide wie auch Hallensprecher Fabian Kemmner alles Gute und eine baldige Genesung wünschten.
SKV Unterensingen – TSV Köngen 33:29
SKV Unterensingen: Heinz,Klotz; Pracht (4/2), Lorenz Kenner (4), Volz (1), Schlau (4), Paßmann (3), Brändle (6), Werbitzky (3), Münch (3), Fuhrmann, Kostenbader (3), Guhl (2), Reinold.
TSV Köngen: Novak, Nothdurft; Schade (5/1), Tremmel (10/5), Pupin (2), Maier (3), Touet (2), Kilian, Gramer (3), Gänzle (3), Fuß, Schlichter (1), Werner, Fahrion.
Schiedsrichter: Frasch/Röhler (1. Heubacher Handballverein / SG Weissach im Tal)
Zuschauer: 600
Zeitstrafen: Werbitzky (2), Kenner (2), Fuhrmann (2), Paßmann, Brändle – Touet (2), Gänzle, Maier, Gramer, Schade
Siebenmeter: 3/2 (Pracht an den Pfosten) – 7/6 (Klotz hält gegen Tremmel, der im Nachwurf verwandelt)
Von Heinz Ulrich Schmid
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