Klarer SKV-Sieg nach Stotter-Start
„Spitzmäuse“ bauen mit ihrem siebten Saisonsieg ihre Spitzenposition aus
Männer 1
Die „Spitzmäuse“ laufen 60 Minuten einem Rückstand hinterher, schaffen aber nur den vorübergehenden Ausgleich. Auch eine 0:7-Bilanz von der Siebenmeterlinie trägt dazu ihren Teil bei.
Von Heinz Ulrich Schmid
„Das war ein geiles Spiel mit zwei geilen Mannschaften mit einer geilen Stimmung in der Halle“, konnte Unterensingens Lukas Volz, der vor der Saison von Gegner Weinstadt an den Neckar gewechselt war, eine halbe Stunde nach der Schlusssirene schon wieder gefasst zusammenfassen. Auf dem Spielfeld tanzen und mit ihren Anhängern zusammen „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ singen - das durften zuvor nur die Gäste, wobei auch die Hausherren für ihre Leistung und ihren Auftritt von ihren Fans gefeiert wurden.
Der Tabellenführer übernahm sofort das Kommando in der Bettwiesenhalle und legte stets vor. Die Hausherren hatten alle Hände damit zu tun, nicht den Anschluss zu verlieren.Nur beim 1:1, 4:4 und 5:5 gelang dreimal der Ausgleich, mit bis zu vier Toren beim 7:11 zog die SG davon. „In der ersten Halbzeit haben wir zu wenig Druck gemacht“, analysierte Trainer Michael Schwöbel. Seine Schützlinge versuchten es vielleicht zu oft über ihren starken Rückraum, der auf eine sehr stabile SG-Abwehr mit einem guten Torwart Maríus Oesterle stieß. Diesem aber stand sein Unterensinger Gegenüber Marvin Heinz in nichts nach. Er hielt sein Team mit mehreren Paraden im Spiel, und nach einem kleinen 3:0-Lauf durch Tore von Lukas Brunngräber, Thimo Böck und Sebastian Kostenbader war der Anschluss zum 10:11 (25.) hergestellt. Die letzten fünf Minuten vor der Pause aber blieb der SKV-Angriff ohne weiteren eigenen Treffer, auf der anderen Seite sorgten Peter Stäudle und Tom Kuhnle für die 13:10-Halbzeitführung, die Timo Lederer nach dem Seitenwechsel auf 14:10 ausbaute. Der SKV reagierte in der zweiten Halbzeit auf den Rückstand mit einer extrem offensiven Abwehr. Der überragende Lorenz Kenner führte seine Farben wieder heran, Dominik Werbitzky traf zum 15:16-Anschluss, und nach einer Parade von Marvin Heinz schickte dieser erneut Werbitzky auf die Reise und dieser war nochmals zum 16:16-Ausgleich erfolgreich. „Wir haben wirklich eine Weile gebraucht, um uns auf diese offensive Abwehr einzustellen“, räumte SG-Coach Jochen Klingler nach der Partie ein. Dass die Wende nicht gelang, führten viele Zuschauer aber auch SKV-Verantwortliche auf die Spielführung des Schiedsrichtergespanns zurück. „Unsere offensive Abwehr wurde nicht belohnt, weil die dadurch erzwungenen Schrittfehler der SG nie geahndet wurden“, kommentierte Schwöbel. Nicht nur dass die Schrittfehler nicht geahndet wurden, sie wurden sogar durch häufige Siebenmeterentscheidungen (sieben zu null für die Gäste) „belohnt“. Dann fiel auch noch Florian Brändle aus: die Unparteiischen.hatten einen „Gesichtstreffer“ mit dem Arm gesehen und das Foulspiel mit einer roten Karte bestraft (47. Minute beim Stand von 19:20).Eine Minute später erhöhte Peter Stäudle mit einem verwandelten Strafwurf auf 21:19. Es war der erste von sechs Siebenmetern für die Gäste innerhalb von knapp zehn Spielminuten, worauf die einheimischen Fans zunehmend mit wütenden Rufen reagierten. Auf der anderen Seite gab es im gesamten Spiel keinen einzigen Strafwurf für den SKV. „Eine 0:7-Bilanz für den Heimverein ist schon ungewöhnlich“, meinte Unterensingens sportlicher Leiter Lukas Keppeler zurückhaltend. Und auch SG-Trainer Jochen Klingler bemühte für diesen Fakt dasselbe Wort „ungewöhnlich“. „Aber wir haben sie mit unserer Abwehr auch gut vom Kreis weggehalten“, erklärte er ergänzend. Diese Siebenmeterbilanz trug auf jeden Fall ihren Teil dazu bei, dass die „Spitzmäuse“ nicht mehr herankamen. Beim 24:28 war die Entscheidung zugunsten des alten und neuen Tabellenführers gefallen. Die Tore von Lukas Volz und Mike Pracht zum 26:28-Endstand waren nur noch Ergebnis-Kosmetik.“Über zwei Spiele und 120 Minuten war Weinstadt einen Tick besser und hat souveräner agiert“, gratulierte Keppeler den Gästen zu ihrem zweiten Sieg auch im Rückspiel. „Es waren zwei Mannschaften auf Augenhöhe“, meinte SG-Coach Jochen Klingler, der seinem Team „eine ganz starke kämpferische Leistung" attestierte. Die Meisterschaft aber sieht er damit noch nicht entschieden: „Der Weg ist noch weite“, fügte er seinem Schlusskommentar an.. .
SKV Unterensingen – SG Weinstadt 26:28
SKV Unterensingen: Heinz, Klotz; Pracht (2), Kenner (7), Münch (2), Schlau (1), Volz (5), Brändle (3), Werbitzky (3), Böck (1), Fuhrmann, Brunngräber (1), Kostenbader (1), Guhl.
SG Weinstadt: Oesterle, Seibold; Klein (1), Wilhelm (1), Linsenmaier (1), Sigle (5), Peter Stäudle (10/5), Lederer (3), Richter (1), Baireuther (1), Lidle (1), Bosch, Philip Stäudle, Kuhnle (4).
Schiedsrichter: Müller / Mühlhäuser (EK Bernhausen / TSV Köngen)
Zuschauer: 600
Rote Karte: Brändle (SKV, 47., Foulspiel)
Zeitstrafen: Brändle, Böck, Pracht, Fuhrmann – Richter (2), Lederer (2), Kuhnle, Linsenmaier.
Siebenmeter: keine – 7/5 (Stäudle einmal über das Tor, scheitert einmal an Heinz, aber im Nachwurf verwandelt)
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